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Geschichte

Die FFW Großenried stellt in unserem Ort die älteste Vereinigung dar. Schon früh wurden Protokollbuch und Mitgliederverzeichnisse angelegt und bis in die heutige Zeit fortgeschrieben. Gegründet wurde die Wehr am 17. April 1877. Mit dem Ziel der Brandbekämpfung unterzogen sich im darauffolgenden Jahr 12 Feuerwehrmänner  einer Ausbildung. Man wusste bereits eine Handdruckspritze vorzuweisen.

 

Die Wirren des 1. Weltkriegs brachten es mit sich, dass die Aufzeichnungen erst von 1925 an weitergeführt wurden. Unter dem damaligen Kommandanten Heinrich Bengel wurde erstmals eine Art Einsatzplan erstellt. Dieser beinhaltete, dass sämtliche Pferdebesitzer im Brandfall ihre Tiere unverzüglich beschirrt zum Spritzenhaus zu bringen hätten. Ausgeruhte Tiere sollten im Ernstfall angespannt werden, die überzähligen Pferde könnten wieder zurück in die Stallungen. Falls das Pfarrhaus in Brand geraten sollte, seien auf besonderen Wunsch von Pfarrer Herter in erster Linie die Akten zu retten. Beschlossen wurde auch, dass bei jeder Beerdigung  den Trägern je ein Liter Bier und eine Zigarre auf Feuerwehrkosten zustehe. Noch heute bekommen bei Festivitäten alle Mitglieder eine Maß Freibier.

 

Über die Jahre hinweg erfolgte die Alarmierung durch benannte Hornisten, die, mit dem Fahrrad unterwegs, in Großenried und den Ortsteilen mit einem bestimmten Signal  weit über die Ortschaften tönend die Bevölkerung über den Ausbruch eines Feuers informierten. Transportable Hand- und Elektrosirenen bis hin zur Luftschutzsirene auf dem Anwesen Weber lösten später die Hornisten ab.

 

Mit der Anschaffung  einer Motorspritze in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg hielt die Motorisierung ihren Einzug. Noch heute hat diese zusammen mit zwei Handdruckspritzen als historisches Gerät eine hohe Bedeutung innerhalb unserer Feuerwehr.

 

Das sogenannte Dritte Reich brachte großes Unheil auch in unser Dorf. Im April 1945, als die Amerikaner kamen, wurden die beiden Brücken über die Altmühl gesprengt. Während eines Gefechts mit der Deutschen Wehrmacht, die von Arberg aus ihre Kanonen abfeuerten, geriet das Anwesen von Franz Goth in Kleinried in Brand. Da man die Altmühl nicht mehr überqueren konnte, war es den Feuerwehrmännern unmöglich, den Brand zu bekämpfen.

 

Über die Jahre hinweg war die Wehr bei mehreren Brandeinsätzen gefordert. Das letzte Großfeuer ereignete sich 1974. Am Spätnachmittag wurde die Scheune der Familie Rank ein Raub der Flammen. Ausgelöst durch Funkenflug brannte um Mitternacht auch die mit Erntevorräten gefüllte Scheune auf dem Anwesen Wirth nieder.

 

Die Einsätze und die vielen Hilfsdienste, die durch die Feuerwehr erbracht wurden und werden, machen den hohen Stellenwert der Freiwilligen Feuerwehr in unserem Dorf aus. Ein wichtiger Faktor dabei ist natürlich die Ausrüstung. Ob die Altgemeinde Großenried oder die Großgemeinde Bechhofen – stets war man sich der Verpflichtung, den Brandschutz zu gewährleisten, bewusst. So wurden in den siebziger und neunziger Jahren neue Motorspritzen angeschafft, und die Wehr wurde mit entsprechenden Uniformen und Schutzanzügen ausgestattet. 2015 konnte die Wehr ein TSF-W in Empfang nehmen.

 

Was heute das Feuerwehrhaus ist, hat über die Bezeichnung Feuerwehrgerätehaus seinen Ursprung in einem Spritzenhaus. Vier Standorte lassen sich zurückverfolgen. Etwa um die Zeit der Weltkriege war das Spritzenhaus das Gebäude Kirchenallee 6, in dem später durch Frau Limbacher ein kleiner Laden betrieben wurde. Nach dem Krieg zog die Feuerwehr in die Schlöttergasse um. Reste dieses Spritzenhauses sind vor dem Anwesen Schlöttergasse 1 noch vorzufinden und werden weiter genutzt. 1976 konnte der Wehr ein neu erbautes Feuerwehrgerätehaus im Altmühlweg 3 übergeben werden, das über 20 Jahre lang seinen Zweck erfüllte und heute den Vereinen als Lagerraum zur Verfügung steht.

Gründungsfoto 1877 der FFW Großenried

Am Arberger Weg wurde 1998 ein stolzer Neubau mit Schulungsraum, sanitären Anlagen und allem Komfort eingeweiht. Durch die Eigenleistung der Feuerwehr von über 4000 Stunden und die gemeindliche Unterstützung konnte im Rahmen der Dorferneuerung dieses Haus an Kommandant Josef Nefzger und Vorstand Josef Fischer übergeben werden. Da es durch den Einbau eines Schulungsraumes nicht nur den Gerätschaften sondern auch der theoretischen Ausbildung dient, erhielt es deshalb die Bezeichnung Feuerwehrhaus.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Großenried gliedert sich in zwei Zügen mit fünf Gruppen und einer Jugendwehr. Mit fortschreitender Technisierung ist die Ausbildung der Feuerwehrleute von grundlegender Bedeutung. So wurden bereits in den siebziger Jahren die ersten bayerischen Leistungsprüfungen abgelegt. Bis heute unterzogen sich 90 Löschgruppen dieser Prüfung. Regelmäßig werden Feuerwehrmänner und – frauen zu Gruppenführer- und Maschinistenlehrgängen abgeordnet. Auch der Lehrgang Truppmann/Truppführer wurde vielfach in Anspruch genommen, für den mit Josef Göttler und Martin Herrmann eigene Ausbilder in unserer Wehr tätig waren. Mittlerweile unterziehen sich regelmäßig Jugendliche dem MTA-Lehrgang, der als Grundvoraussetzung für den Feuerwehrdienst nötig ist. Im ersten Jahrzent des 21.Jahrhunderts legte die Großenrieder Feuerwehrleute, neben der Stützpunktwehr Bechhofen, mehrmals die Prüfung für Technischse Hilfeleistung mit dem Löschfahrzeug ab und es stellten sich viele Kameraden der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger.

 

1979 gründete man eine Jugendwehr. Als erster Jugendwart erklärte sich Alfred Fischer bereit, deren Führung zu übernehmen. Unter der Leitung von Günter Ramold und Konrad Mayerhofer entwickelte sich die Jugendwehr heute zu einer Freizeiteinrichtung für Jugendliche , um die wir auch über die Gmeindegrenzen hinaus beneidet werden.. Damit besitzt die Feuerwehr innerhalb unseres Dorfes auch in Bezug auf die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert. Derzeit wird die Jugendwehr von Tobias Goth und Patrick Nepovedomy  und mehreren Betreuern ausgebildet.

 

Festivitäten waren stets beliebt. So wurden ein 50jähriges Jubiläum abgehalten, dann ein 75jähriges und schließlich ein 100jähriges Gründungsfest. Gerade das letztgenannte war 1977 für unser Dorf eine Sensation und bis dato hier das größte Fest überhaupt. Mit Fahnenweihe und Gerätehauseinweihung wurde bei strahlendem Wetter gefeiert. Später entschloss man sich, auch das 110jährige Jubiläum mit einem Fest zu begehen, dessen Höhepunkt die Gründung einer Damenwehr darstellte. Noch im Gründungsjahr1986 wurde unter Kommandant Heinrich Herrmann die erste Leistungsprüfung abgelegt. Die Damen haben sich innerhalb der Wehr etabliert und sind in den Ausbildungszyklus eingebunden. Im Jahr 2002 konnte das 125jährige Jubiläum gefeiert werden. Im Rahmen des Lorenzifestes feierte die Bevölkerung gemeinsam mit der Wehr. Schon der Festkommers im Jugendheim war ein besonderes Ereignis. Über 7000 Gäste besuchten Großenried zum Festwochenende am Sportgelände im Arberger Weg. Vor allem der große Festumzug bei strömendem Regen wird sicher allen lange in Erinnerung bleiben. 2011 beging die Feuerwehr das 25-jährige Gründungsjubiläum der Damenwehr, diesmal ein Festumzug bei strahlendem Sonnenschein.

Für 2027 steht das 150jährige Jubiläum an, für das bereits Vorbereitungen laufen.

 

Gegenwärtig präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr mit einem schönen Feuerwehrhaus und nahezu 80 gut ausgebildeten aktiven Mitgliedern. Der Leitspruch der Gründungsväter hat sich in den vielen Jahren des Fortbestehens unseres Vereins nicht geändert:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.

Gruppenfoto 2001  der FFW Großenried
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